Pressemeldung Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit


Gesundheitsminister Clemens Hoch: Sechs Jahre erfolgreiche Schlaganfallhilfe durch Telemedizin in Rheinland-Pfalz

Unter dem Motto „Ein bisschen was geht immer! Bewegung im Alltag wirkt Wunder“ steht der diesjährige Tag gegen den Schlaganfall der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe am 10. Mai. Dieser Tag soll sensibilisieren für Maßnahmen der Prävention und für die Symptome des Schlaganfalls, um eine schnelle Hilfe zu ermöglichen. Der Schlaganfall ist immer noch eine der häufigsten Todesursachen und im Erwachsenenalter der häufigste Grund häufigste Ursache, frühzeitig pflegebedürftig zu werden. Deshalb kommt es auf jede Minute an, denn eine rasche Behandlung innerhalb der ersten Stunden ist entscheidend und kann Patientinnen und Patienten nicht nur vor Folgeschäden bewahren („Time is Brain“), sondern sogar Leben retten.

Mit dem telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk Rheinland-Pfalz „TemeS-RLP“ steht seit April 2016 dem Land rund um die Uhr eine teleneurologische Verbindung zwischen den an dem Netzwerk teilnehmenden regionalen Kliniken und den sechs neurologischen Zentren zur Verfügung. „Insbesondere für die Bevölkerung in der ländlichen Region steht damit eine hochkompetente medizinische Schlaganfallversorgung zur Verfügung, die sonst nur in größeren Krankenhäusern angeboten werden kann. Damit kann die Versorgung von Schlaganfällen in Rheinland-Pfalz nachhaltig und flächendeckend weiter verbessert werden“, sagt Gesundheitsminister Clemens Hoch. Um sicherzustellen, dass diese Menschen in allen teilnehmenden Kliniken auf einem hohen Qualitätsniveau behandelt werden, führen die Schlaganfallzentren gezielte zusätzliche Fortbildungen der beteiligten Pflegepersonen, Ärzte und Therapeuten durch.

Rund 16.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Rheinland-Pfalz einen Schlaganfall oder eine kurze Durchblutungsstörung des Gehirns. Davon erhalten jährlich etwa 2.400 Patienten eine fachneurologische Mitbeurteilung über ein hochmodernes, telemedizinisches Präsenzsystem, also eine fundierte Diagnose und entsprechende Therapieempfehlung von Schlaganfallspezialisten, die sonst nicht lückenlos vor Ort vorgehalten werden kann. Insgesamt wurden seit der Gründung des Netzwerks über 13.000 solcher „Telekonsile“ durchgeführt, die letztendlich bei 850 Fällen zu einer systemischen Lysetherapie geführt haben, der einzig zugelassenen medikamentösen Akuttherapie des Schlaganfalles. Im Verlauf der letzten sechs Jahre konnte so der Anteil der Lysetherapien bei Schlaganfallpatienten an den teilnehmenden regionalen Kliniken auf den Durchschnitt des gesamten Landes angehoben werden, was die deutliche Verbesserung der akuten Schlaganfallversorgung unterstreicht.

Angesichts der Erfolge des telemedizinischen Schlaganfallnetzwerks, dessen Aufbau maßgeblich vom Land finanziert wurde, dankte Gesundheitsminister Clemens Hoch den koordinierenden überregionalen Schlaganfallzentren in Rheinland-Pfalz für Ihre wertvolle Unterstützungsleistung zum Wohle der Patientinnen und Patienten und kündigte an, finanzielle Mittel für eine Erweiterung des Netzwerks bereitzustellen: „Mein Ziel ist es, weitere regionale Schlaganfalleinheiten für die Teilnahme an dem Netzwerk zu gewinnen: Deshalb wurden die betreffenden Krankenhäuser bereits darüber informiert, dass die Sachkosten für die Anbindung an das Netzwerk vom Land getragen werden.“

Quelle: Pressedienst Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Mainz, 10.05.2022